Die New Yorker Lions aus Braunschweig sind und bleiben das Maß der Dinge im deutschen American Football. Im Vienna German Bowl XXXVIII besiegten sie vor 13.047 Zuschauern im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark die Schwäbisch Hall Unicorns mit 31:20 (0:0, 14:14, 10:0, 7:6). Für den deutschen Rekordmeister ist es der elfte Titelgewinn insgesamt und der vierte in Folge aus den letzten German Bowls im Berliner Jahn-Sportpark. 2013 hatten die Braunschweiger Dresden geschlagen, nun zum dritten Mal seit 2014 wieder Schwäbisch Hall. Dabei waren die Haller in der GFL dieses Jahr ungeschlagen gewesen und voller Hoffnung nach Berlin gereist.
Doch die New Yorker Lions waren auch diesmal stärker – beim 31:20 der Braunschweiger stachen vor allem deren Trümpfe im Passspiel Evan Landi und Jan Hilgenfeldt. Die Vorentscheidung fiel, als der Meister der GFL Nord im dritten Viertel auf 24:14 davonzog und Schwäbisch Hall im letzten Viertel nur mit Field Goals nachzog, den Ball zwar noch einmal in die Endzone brachte, aber ein Foul während des Spielzuges den erhofften Ausgleich verhinderte. Die Touchdowns für die New Yorker Lions erzielten David McCants (zwei) per Lauf und Christian Bollmann sowie Evan Landi nach Pass von Casey Therriault. Zum Most Valuable Player des Vienna German Bowls XXXVIII wurde Therriault bestimmt. Der Braunschweiger Quarterback warf 32 Pässe für 371 Yards, darunter zwei zu Touchdowns.
In der ersten Hälfte hatten beide Teams sich noch völlig ausgeglichen präsentiert. Ein Übergewicht der Braunschweiger bei den Yards Raumgewinn wurde zunächst nicht in eine dauerhafte Führung umgesetzt. Unter anderem auch deswegen, weil der spätere Sieger am Anfang kurz vor der gegnerischen Endzone den Ball durch eine Interception verlor. Erst im zweiten Viertel fielen die ersten Punkte. Braunschweig legte durch McCants und Bollmann zweimal vor, Schwäbisch Hall glich zweimal durch Christian Rycraw und Anthony Bilal aus. Nach der Pause dann legte zunächst McCants nach, und nachdem Halls Quarterback Marco Ehrenfried nach einem Quarterback Sack den Ball verlor, erhöhten die Braunschweiger im Anschluss durch ein Field Goal von Thomas Goebel auf 24:14. Nach den beiden Schwäbisch Haller Field Goals besorgte später Evan Landi den 31:20-Endstand.
Am Ende also gab es wieder die strahlenden Gesichter auf Seiten der New Yorker Lions, die 2016 in der Saison zu Beginn zwar ab und an zu „wackeln“ schienen, aber im zunehmenden Verlauf wieder stärker und stärker wurden und in den entscheidenden Spielen gegen alle Widersacher die Macht waren, wie immer in den letzten Jahren. Im Sommer hatten die Braunschweiger bereits den Titel in der europäischen Big6 mit einem 35:21 in Innsbruck in Eurobowl XXX gegen die Tirol Raiders verteidigt. Mit ihrem Sieg im Vienna German Bowl XXXVIII zementierten sie so auch ihre Stellung als Nummer eins des American Footballs in Europa.
16 Mal waren die Braunschweiger nun bereits in German Bowls, auf lange Zeit uneinholbar Spitze wie auch ihre nun elf Meistertitel. Die Schwäbisch Hall Unicorns, für die es in ihrem fünften German Bowl der Vereinsgeschichte nun die dritte Niederlage gegen das Team aus Niedersachsen gab, werden aber sicher ab sofort die Planungen beginnen, wie sie den „Pott“ doch einmal auch gegen die New Yorker Lions holen könnten. Auch die übrigen der insgesamt 16 GFL-Teams rüsten bereits wieder zur Löwenjagd: Die Saison 2017 kann kommen. Sie startet im April und wird mit German Bowl XXXIX am 7. Oktober 2017 im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark beschlossen.